Ich finde es ein erstaunliches Phänomen, dass wirklich (fast ausnahmslos) alle Chinesen auf Mao so abzufahren scheinen... Selbst Chinesen, die schon Jahre im Westen gelebt haben und sehr modern denken, verstehen bei Mao keinen Spaß mehr.
Er wäre ja ein großer Führer gewesen, allerdings mit kleinen Fehlern. Wenn ich so was höre, kriege ich wirklich zu viel, auch wenn die meisten Chinesen eher auf Mao getrimmt wurden, und sie sich wohl keine richtige, differenzierte Meinung bilden können.
Ich sag nur "Großer Sprung nach vorn". Das war ja wohl mehr als idiotisch. Die Bauern haben kein Werkzeug mehr für die Ernte, weil sie es schmelzen mussten. Und obwohl abzusehen war, wie das Ganze endet, wollte er "die Euphorie der Massen" nicht stoppen.

Die Chinesen, die ich darauf angesprochen habe, glauben übrigens alle, dass das Ganze vielleicht 40.000 Menschen das Leben kostete, wobei die Zahl ja weitaus höher zu sein scheint.Das Gleiche gilt für die Kulturrevolution, wo die meisten von "ein paar Toten" ausgehen.
Letztens fragte mich tatsächlich jemand, ob man in Deutschland auch verhaftet wird, wenn man sich irgendwo hinstellt und ruft "Ich hasse Hitler!"

Ich dachte mir nur: Wir haben wenigstens begriffen, dass unser "geliebter Führer" ein grausames Arschloch und ein schlimmer Diktator war....